Boden Messgerät
Arten und Anwendungsgebiete von Boden Messgeräten
Ein Boden Messgerät gibt Ihnen verschiedene Auskünfte über die Beschaffenheit der Erde, in der Ihre Pflanzen gedeihen (sollen). Dabei kann ein Boden Messgerät etwa den ph-Wert, das Mikroklima um die Pflanze herum sowie die Luft- oder Bodenfeuchtigkeit feststellen. Dabei kommt es darauf an, welche Art von Bodenmessgerät Sie verwenden. Es ist hierbei zwischen Bodenmessgeräten auf chemischer (und damit verbrauchbarer) Basis und digitalen Messgeräten zu unterscheiden.
Das Messen des pH-Wertes mittels Boden Messgerät
➥ Ein Boden Messgerät wird primär zum Ermitteln des pH-Wertes des Bodens genutzt.
Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass dieser Wert, welcher angibt, wie sauer oder basisch der Boden ist, unmittelbar mit dem Erfolg bei der Pflanzenzucht zusammenhängt. Es gilt hier, dass das Milieu darüber bestimmt, wie gut bestimmte Pflanzen bestimmte Nährstoffe aufnehmen. Ist der Boden also zu sauer oder zu basisch, werden sie in ihrem Wachstum gehemmt. Ein Wert von 7 gilt als neutral, ein niedrigerer Wert gilt als sauer und ein Wert darüber als basisch. Die Skala reicht bis zu einem Wert von 14.
➥ Expertentipp: Das Messen des pH-Wertes stellt die Kernaufgabe eines Bodenmessgerätes dar. Dabei ist ein pH Bodenmessgerät oftmals bereits in einer einfach zu handhabenden Einmalvariante zu haben. Sie entnehmen hierfür Bodenproben, geben diese in ein Röhrchen und lassen diese mit einer speziellen Tablette und destilliertem Wasser reagieren. Diese Bodentests liefern alle benötigten Bestandteile mit. Meistens sind acht Tabletten enthalten, sodass acht Tests durchgeführt werden können. Über die Beschaffenheit der Bodenprobe sowie die genaue Wartezeit beim Test informiert Sie die Anleitung im jeweiligen Produkt. Chemische Vorkenntnisse benötigen Sie hierfür nicht.
Ein Boden Messgerät zur Ermittlung des pH-Wertes kann auch digital sein. Zumeist wird der Messfühler hierfür in ein aufgeschlämmtes Erdloch gehalten. Die digitale Anzeige verrät Ihnen dann den gemessenen Wert. Ein digitales Bodenmessgerät hat zumeist noch weitere Funktionen.
➥ Expertentipp: Überschlagsweise können Sie den pH-Wert auch mit Hilfe von Rotkohl bestimmen.
❶Hacken Sie diesen fein und geben Sie ihn in abgekochtes, destilliertes Wasser.
❷ Lassen Sie diesen Sud circa eine halbe Stunde lang ruhen und gießen Sie die festen Teile ab. Er färbt sich nun violett oder rötlich (je nach Kohl).
❸ Diesen Sud überprüfen Sie mittels Backpulver und Essig: Trennen Sie je einen Becher ab und geben Sie je eine Zutat hinzu. Backpulver (basisch) verschiebt die Färbung in den blau-grünen Bereich, Essig verschiebt sie in den pinken und violetten Bereich.
❹ Sie können entsprechend auch einen Löffel Gartenerde in den Sud geben. Der verfärbende Effekt ist derselbe - je nachdem, ob der Boden sauer oder basisch ist. ➥Es handelt sich allerdings um kein genaues Messverfahren und gibt Ihnen nur Auskunft darüber, zu welchem Milieu Ihr Boden tendiert. Dies kann für die weitere Planung aber ein Anhaltspunkt sein.
Die Bodenfeuchte
Die Bodenfeuchte lässt sich mittels eines Bodenfeuchte Messgerätes feststellen. Meist ist diese Funktion Bestandteil eines digitalen Bodenmessgerätes. Allerdings gibt es auch für dauerhafte Messungen der Bodenfeuchte angelegte Geräte. Es handelt sich hierbei um sogenannte Tensiometer, die mittels der Saugspannung des Bodens (sie wird umso stärker, desto trockener der Boden ist) arbeiten.
Die Bodenfeuchte gibt Ihnen wertvolle Hinweise zur Bewässerung. Dies ist gerade bei sehr wässerungsbedürftigen Pflanzen ein wichtiger Faktor. Viele empfindliche Pflanzen gehen bereits nach wenigen Tagen ohne Wasser zugrunde, vor allem, wenn sie noch nicht tief wurzeln konnten oder dies aufgrund ihrer Natur nicht tun.
Bodenmessgerät für Pflanzen
Ein Bodenmessgerät für Pflanzen ist in der Regel ein digitales Boden Messgerät mit zahlreichen Funktionen. Sehr vielseitige Geräte zeigen Ihnen mindestens vier Parameter an:
➥ pH-Wert
➥ Bodenfeuchtigkeit
➥ Bodentemperatur
➥ Luftfeuchtigkeit und Belichtungsintensität im Mikroklima der Pflanze
Gerade die letzten beiden Punkte sind interessant für eine professionellere Zucht. Denn das Mikroklima (meist handelt es sich um den Luftbereich zwischen Boden und Wuchshöhe der umgebenden Pflanzen bis zu einer Höhe von zwei Metern) ist anders als das generelle Klima im Garten. Das Mikroklima ist das Ergebnis lokaler Beschattung, von Abbauprodukten von Organismen und natürlich der Transpiration. Sie können das Mikroklima um Ihre Pflanzen herum im Auge behalten, um beispielsweise die Luftfeuchtigkeit und die Belichtung kennenzulernen. Sind die Werte sehr hoch oder sehr niedrig, müssen vielleicht Pflanzen umgesetzt werden.
➥ Expertentipp: Dadurch, dass das Mikroklima im Allgemeinen kühler ist als die höheren Luftschichten, empfiehlt es sich gerade bei frisch pikierten Pflanzen, diese an erhöhter Stelle wachsen zu lassen. Erdwälle oder mindestens eine unbeschattete Südlage können vielen Pflanzen zu einem besseren Wuchs in den ersten Wochen verhelfen. Entsprechend ist allerdings auf eine ausreichende Bewässerung zu achten.
Alternativen zum Boden Messgerät
Neben der Verwendung von Rotkohl zur Messung des ph-Wertes, eignen sich auch andere übliche Messgeräte für die Einschätzung einiger Parameter. Zum Beispiel können Sie auch für das Mikroklima auf ein normales Hygrometer und ein Thermometer zurückgreifen. Sonnengeschützt und bodennah platziert geben diese Geräte verlässliche Werte ab.
Wenn Sie Ihren Boden professionell analysieren wollen, kommt hingegen das Einschicken von Bodenproben an ein dafür spezialisiertes Labor in Frage.